Worship und musikalisches Know-How, Teil 1: Das "Fließenlassen" und Worship-Medleys
Vor kurzem hatten wir in unserer Gemeinde einen Workshop mit einem erfahrenen, amerikanischen Pastor für Worship und Creative Arts. Die Zeit war sehr intensiv und für viele sehr gesegnet. Ein Punkt dabei, der mir besonders an ihm auffiel, war folgender: Während des Lobpreises wechselte er als Leiter zwischen verschiedenen Songs innerhalb kurzer Zeit, spielte mal einen Refrain des einen Songs an, war dann schon wieder im Nächsten, ohne dabei Pause u.ä. zu machen. Dadurch konnte die Gemeinde sich im Gebet und in der Gegenwart Gottes fallen lassen, ohne dabei durch musikalische Brüche abgelenkt zu werden, und die Texte waren durch die bekannten Refrains in der Regel jedem präsent.
Ich hatte sowas früher, z.B. auf Jugendfreizeiten, auch schon öfters praktiziert, allerdings immer nur allein. Das klappte erwartungsgemäß recht gut. Innerhalb einer ganzen Band sind die Anforderungen aber komplexer. Da der positive Effekt solch eines Aneinanderreihens von Refrains (oder sonstigen markanten Songparts) auf eine Lobpreiszeit sehr hoch sein kann, möchte ich im folgenden dafür ein paar Tips geben. Dabei kann man zwei Herangehensweisen unterscheiden, die jeweils ihre eigenen Herausforderungen haben:
1. Die komplett durchgeplante Lobpreiszeit:
Diese Herangehensweise eignet sich besonders für solche Lobpreisleiter und Bands, die noch nicht allzu viel Erfahrung und/oder musikalische Improvisationsfähigkeiten besitzen. Denn man kann einfach anfangen, z.B. indem man sich die Refrains der gewählten Songs auf ein bzw. mehrere Blätter zusammenkopiert und selbst festlegt, wie oft man was spielen möchte. Hilfreich für den Fluß, den Sound und auch das Gut-Singen-Können ist es, wenn die Parts alle in derselben Tonart sind. Dadurch hat man eine harmonische Einheit, und die Übergänge zwischen den Songs funktionieren fast "wie von selbst".
Wenn man grundsätzlich Schwierigkeiten mit dem Transponieren (Umschreiben) von Songs in eine einheitliche Tonart hat, können zwei Dinge hilfreich sein: Entweder wählt man nur Parts aus, die auch tatsächlich schon in der gleichen Tonarten auf den Noten abgedruckt sind (wenn man aus einem Liederheft spielt), oder man meldet sich bei einer Computer-basierten Lieddatenbank wie "Songselect" (http://www.ccli.de/songselect/index.cfm) an. Dort hat man eine Fülle an Worship-Songs präsent und kann ganz einfach direkt die gewünschte Tonart anwählen. Gleichzeitig erwirbt man bei der Anmeldung die Rechte zum Spielen und Projizieren der Texte innerhalb der Gemeinde. Allerdings ist die Sache (natürlich) kostenpflichtig.
Nur sollte man darauf achten, daß das Ganze nicht zu statisch wird. Denn gern reiht man dann die Parts so hintereinander, daß jeder Teil zwei oder viermal vorkommt, am besten noch mit gleichbleibender Lautstärke. Dadurch kann es sehr schnell "langweilig" werden, weil jede Abwechslung fehlt. Da ist "Dynamik" das Zauberwort, also "lauter und leiser werden".
2. Das spontane (möglicherweise geistgeleitete) Spielen eines "Worship-Medleys":
Wer während der Lobpreiszeit bewußt flexibel sein möchte, um auf die Stimmung im Raum eingehen zu können, dem sei über das unter 1. Gesagte hinaus folgendes ans Herz gelegt:
Am besten sollte jeder involvierte Musiker die Akkordfolgen der zu spielenden Parts auswendig können. Dies hilft ungemein, um schnell auf die Leitung eingehen zu können. Denn der Leiter/die Leiterin wird möglicherweise den ein oder anderen Part komplett rauslassen oder einen bereits Gespielten später noch einmal wiederholen. Dafür ist aber unablässig, daß die anderen Musiker die Parts 1a kennen und auch durchs Hören erkennen.
Ein weiterer Vorteil ist die (hoffentlich) positive Auswirkung auf die Dynamik: Wer den Ablauf eines solchen Worship-Medleys spontan hält, kann natürlich auch mit der Dynamik spielen, d.h. man kann z.B. ruhig anfangen und sich immer lauter werden. Oder man baut zwischenzeitlich an geeigneter Stelle einen Gebetspart über einen sich wiederholenden Part ein.
Diese zweite Variante bietet sich auch deshalb an, weil ein Großteil der bekannten Worship-Songs ähnliche Harmoniestrukturen verwendet, was bedeutet, daß immer wieder ähnliche oder gar gleichklingende Akkordfolgen gespielt werden, bei denen sich lediglich der Text ändert. Ohne wirkliche Dynamik, die auch noch die Stimmung im Raum aufnimmt, kann es sehr schnell zu einem Herunterleiern verschiedener, sehr ähnlich klingender Songs kommen.
Grundsätzlich können deshalb folgende Tools sehr hilfreich sein:
Ich hatte sowas früher, z.B. auf Jugendfreizeiten, auch schon öfters praktiziert, allerdings immer nur allein. Das klappte erwartungsgemäß recht gut. Innerhalb einer ganzen Band sind die Anforderungen aber komplexer. Da der positive Effekt solch eines Aneinanderreihens von Refrains (oder sonstigen markanten Songparts) auf eine Lobpreiszeit sehr hoch sein kann, möchte ich im folgenden dafür ein paar Tips geben. Dabei kann man zwei Herangehensweisen unterscheiden, die jeweils ihre eigenen Herausforderungen haben:
1. Die komplett durchgeplante Lobpreiszeit:
Diese Herangehensweise eignet sich besonders für solche Lobpreisleiter und Bands, die noch nicht allzu viel Erfahrung und/oder musikalische Improvisationsfähigkeiten besitzen. Denn man kann einfach anfangen, z.B. indem man sich die Refrains der gewählten Songs auf ein bzw. mehrere Blätter zusammenkopiert und selbst festlegt, wie oft man was spielen möchte. Hilfreich für den Fluß, den Sound und auch das Gut-Singen-Können ist es, wenn die Parts alle in derselben Tonart sind. Dadurch hat man eine harmonische Einheit, und die Übergänge zwischen den Songs funktionieren fast "wie von selbst".
Wenn man grundsätzlich Schwierigkeiten mit dem Transponieren (Umschreiben) von Songs in eine einheitliche Tonart hat, können zwei Dinge hilfreich sein: Entweder wählt man nur Parts aus, die auch tatsächlich schon in der gleichen Tonarten auf den Noten abgedruckt sind (wenn man aus einem Liederheft spielt), oder man meldet sich bei einer Computer-basierten Lieddatenbank wie "Songselect" (http://www.ccli.de/songselect/index.cfm) an. Dort hat man eine Fülle an Worship-Songs präsent und kann ganz einfach direkt die gewünschte Tonart anwählen. Gleichzeitig erwirbt man bei der Anmeldung die Rechte zum Spielen und Projizieren der Texte innerhalb der Gemeinde. Allerdings ist die Sache (natürlich) kostenpflichtig.
Nur sollte man darauf achten, daß das Ganze nicht zu statisch wird. Denn gern reiht man dann die Parts so hintereinander, daß jeder Teil zwei oder viermal vorkommt, am besten noch mit gleichbleibender Lautstärke. Dadurch kann es sehr schnell "langweilig" werden, weil jede Abwechslung fehlt. Da ist "Dynamik" das Zauberwort, also "lauter und leiser werden".
2. Das spontane (möglicherweise geistgeleitete) Spielen eines "Worship-Medleys":
Wer während der Lobpreiszeit bewußt flexibel sein möchte, um auf die Stimmung im Raum eingehen zu können, dem sei über das unter 1. Gesagte hinaus folgendes ans Herz gelegt:
Am besten sollte jeder involvierte Musiker die Akkordfolgen der zu spielenden Parts auswendig können. Dies hilft ungemein, um schnell auf die Leitung eingehen zu können. Denn der Leiter/die Leiterin wird möglicherweise den ein oder anderen Part komplett rauslassen oder einen bereits Gespielten später noch einmal wiederholen. Dafür ist aber unablässig, daß die anderen Musiker die Parts 1a kennen und auch durchs Hören erkennen.
Ein weiterer Vorteil ist die (hoffentlich) positive Auswirkung auf die Dynamik: Wer den Ablauf eines solchen Worship-Medleys spontan hält, kann natürlich auch mit der Dynamik spielen, d.h. man kann z.B. ruhig anfangen und sich immer lauter werden. Oder man baut zwischenzeitlich an geeigneter Stelle einen Gebetspart über einen sich wiederholenden Part ein.
Diese zweite Variante bietet sich auch deshalb an, weil ein Großteil der bekannten Worship-Songs ähnliche Harmoniestrukturen verwendet, was bedeutet, daß immer wieder ähnliche oder gar gleichklingende Akkordfolgen gespielt werden, bei denen sich lediglich der Text ändert. Ohne wirkliche Dynamik, die auch noch die Stimmung im Raum aufnimmt, kann es sehr schnell zu einem Herunterleiern verschiedener, sehr ähnlich klingender Songs kommen.
Grundsätzlich können deshalb folgende Tools sehr hilfreich sein:
- Lerne Songs auswendig! Wenn Du Musik und Text im Kopf hast, kannst Du immer wieder spontan und flexibel in Lobpreiszeiten leiten, sowohl im Hauskreis als auch in größeren Meetings. Und als Musiker kannst Du flexibel auf die Leitung reagieren.
- Beschäftige Dich auch mit Musiktheorie! Es gibt relativ einfache Mittel, wodurch Du lernen kannst, einen Song harmonisch zu durchschauen. Und schnell wirst Du merken, daß viele Songs sehr ähnlich funktionieren. Das hilft auch ungemein beim Auswendiglernen.
- Höre bewußt Songs! Du kannst Musik natürlich als Ganzes wahrnehmen und auf Dich wirklich lassen. Aber um dem Grund dieser Gesamtwirkung auf die Schliche zu kommen, macht es Sinn, auch immer wieder hinzugehen und zu "analysieren", was die einzelnen Instrumente zum Ganzen beitragen. Dadurch lernst Du als Leiter, wie Du die Band zu "dirigieren" hast, damit Dynamik und Leben ins Spiel kommt, und als Musiker, wie Du auf die Leitung und die Gesamtstimmung reagieren kannst.
- Hört aufeinander! Nur wer die anderen Musiker wahrnimmt und zugunsten des Gesamt-Sounds spielt, trägt auch zur Einheit in der Lobpreiszeit und vor Gott bei. Dies läßt sich ganz praktisch während der Proben üben.
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