"The forgotten ways" handbook, Teil I: Erster Eindruck

Bereits vor etwa zwei Jahren hatte ich Alan Hirschs "The forgotten ways" (TFW) gelesen, in dem er anhand von sechs Bausteinen sein postmodernes Modell von missional-inkarnatorischer Gemeinde vorstellt. Dieses Buch wurde dann u.a. auf verschiedenen Konferenzen immer wieder besprochen, ich schrieb eine Uni-Arbeit darüber, und in unserer damaligen Gemeinde wurde es Standard-Lektüre für das Neu-Durchdenken unseres Konzeptes von Gemeinde.
Als wir vor einiger Zeit mit einem kleinen Team unserer derzeitigen Gemeinde in Brainstorming-Meetings anfingen, diese gesamte Thematik aufzurollen - wie verstehen wir eigentlich Gemeinde/Mission/Jüngerschaft, wie hängt alles drei zusammen, was kommt eigentlich zuerst? -, wurde ich, nachdem wir uns dazu entschlossen, auch wieder auf Hirschs TFW als Lektüre-Grundlage zurückzugreifen, auf das ergänzende Handbuch dazu aufmerksam. Der Untertitel "a practical guide for developing missional churches" machte mich neugierig, und ich entschied mich dazu, es zusätzlich zum eigentlichen Buch zu lesen.
Thematisch hangelt sich das Handbuch (logischerweise) sehr eng am Hauptwerk entlang. Dabei stehen, wie auch in TFW selbst, die sechs Bausteine der "missionalen DNA" (mDNA) im Zentrum, die - wie die menschliche DNA - die entscheidenden Informationen für Hirschs Modell von missionaler Kirche sind:
  1. The heart of it all: Jesus is Lord
  2. Disciple Making
  3. Missional-incarnational impulse
  4. Apostolic Environment
  5. Organic Systems
  6. Communitas, not Community
Die einzelnen Bausteine werde ich der Reihe nach in den nächsten Wochen kurz vorstellen. An dieser Stelle sei zunächst einmal der eigentliche Unterschied zwischen TFW und dem dazugehörigen Handbuch erläutert:
Zunächst läßt sich festhalten, daß das Handbuch für selbst verständlich ist. Das heißt: Es wiederholt - natürlich in verkürzter Form - sämtliche Punkte aus TFW. Das bedeutet konkret, daß z.B. in der Einleitung die bereits in TFW genannte Statistik zur Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten erneut aufgegriffen wird. Hirsch geht es zum einen um die Darlegung der Notwendigkeit von Erneuerung der Kirche, zum anderen um die Beobachtung, daß alle 6 der von ihm im folgenden erläuterten Bausteine der mDNA keine Neuerfindung sind, sondern sich ebenso in großen Movements der Vergangenheit finden lassen.
Der entscheidende Unterschied des Handbuchs zu TFW ist, daß Hirsch über die Theorie hinaus ganz konkrete Vorschläge dafür macht, wie man die mDNA auch tatsächlich praktizieren kann. Jedes Kapitel ist, einheitlich strukturiert, somit auf die Praxis ausgelegt und gliedert sich in folgende Unterpunkte:
  1. A summary of each mDNA lement
  2. Suggested habits and practices
  3. A group learning process
Desweiteren befindet sich am Ende jedes Kapitels ein Fragekatalog mit Anregungen für ganze Gruppen, die dieses Buch durcharbeiten:
  1. Explore: Talk about it
  2. Evaluate: Reflect deeper
  3. Employ: Act on it
  4. Personal journal
Was dies konkret bedeutet, werde ich dann im folgenden anhand der sechs Bausteine der mDNA erklären.

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