Lernen von D. Bonhoeffer, Teil 4: Kein Christsein ohne Erfahrung
"Ein Christenleben besteht nicht in Worten, sondern in Erfahrung. Niemand ist Christ ohne Erfahrung. Nicht von der Lebenserfahrung ist hier die Rede, sondern von der Erfahrung Gottes." - Dietrich Bonhoeffer (Predigten - Auslegungen - Meditationen Bd. 1: 1925-1935. Hg von Otto Dudzus, KT 158, S.101)
Dietrich Bonhoeffer charakterisiert das Christsein, die Nachfolge Jesu, in diesem kurzen Vers sehr markant: Es geht um Beziehung mit Gott. Diese Beziehungsausrichtung ist schon im Wesen Gottes selbst, nämlich seiner Trinität/Dreieinigkeit von Vater, Sohn und Heiligem Geist, angelegt. Desweiteren wird Gott in der Bibel fast immer in seiner Beziehung zu uns Menschen beschrieben. Selbst wenn es in Joh 1 heißt, daß das Wort (Logos) zunächst beim Vater war, folgt anschließend in 1,14 der Bezug zu den Menschen, indem es heißt, daß das Wort Fleisch wurde und unter uns wohnte. Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Vater Jesu Christi, ist somit kein abstrakter Gott, wie er z.B. von den alten Griechen oder den aufgeklärten Deisten des 18.Jh.s gedacht wurde, sondern ein Gott, der Beziehung will, weil er von seinem Wesen her schon Beziehung ist.
Diese Beziehungsausrichtung/Relationalität spiegelt sich bei uns Menschen durch die Gottebenbildlichkeit wider, sowohl in Beziehung zu unseren Mitmenschen als auch zu Gott selbst. Wenn eine oder gar beide dieser Bereiche fehlen, leben wir Menschen dementsprechend nicht unserer Schöpfung als Menschen gemäß.
Nun stellt Bonhoeffer dieser unerläßlichen Gotteserfahrung aber das Wort gegenüber. Damit ist sicherlich nicht das Wort aus Joh 1 oder das gesprochene Wort der Verkündigung aus Röm 10,17 gemeint. Vielmehr scheint er hier mehr auf den toten, nicht vom Geist Gottes lebendiggemachten Buchstaben anzuspielen. Diese Problematik beschreibt Paulus z.B. in 2 Kor 3,6 und bezieht sich damit wohl auf eine Vergesetzlichung, wie er sie auch in den Gemeinden Galatiens vofindet (vgl. Gal).
Letztlich, so kompliziert vieles in der Nachfolge Jesu auch sein mag: Der Kern von Christsein ist und bleibt Beziehung mit Gott. Daraus erwächst dann auch, soweit ich dies wirklich ernst nehme, alles weitere. Denn Sein Geist korrigiert mich, wenn ich es zulasse, wenn ich z.B. in der Bibel von Jesus lese und merke, wie anders er sich doch vielleicht zu meinem eigenen Wesen in mancherlei Hinsicht verhält. Daneben gibt es viele weitere Zugänge, um mit Gott in Beziehung zu leben (vgl. Christian A. Schwarz, die 3 Farben Deiner Spiritualität, Asslar 2009).
Dietrich Bonhoeffer charakterisiert das Christsein, die Nachfolge Jesu, in diesem kurzen Vers sehr markant: Es geht um Beziehung mit Gott. Diese Beziehungsausrichtung ist schon im Wesen Gottes selbst, nämlich seiner Trinität/Dreieinigkeit von Vater, Sohn und Heiligem Geist, angelegt. Desweiteren wird Gott in der Bibel fast immer in seiner Beziehung zu uns Menschen beschrieben. Selbst wenn es in Joh 1 heißt, daß das Wort (Logos) zunächst beim Vater war, folgt anschließend in 1,14 der Bezug zu den Menschen, indem es heißt, daß das Wort Fleisch wurde und unter uns wohnte. Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Vater Jesu Christi, ist somit kein abstrakter Gott, wie er z.B. von den alten Griechen oder den aufgeklärten Deisten des 18.Jh.s gedacht wurde, sondern ein Gott, der Beziehung will, weil er von seinem Wesen her schon Beziehung ist.
Diese Beziehungsausrichtung/Relationalität spiegelt sich bei uns Menschen durch die Gottebenbildlichkeit wider, sowohl in Beziehung zu unseren Mitmenschen als auch zu Gott selbst. Wenn eine oder gar beide dieser Bereiche fehlen, leben wir Menschen dementsprechend nicht unserer Schöpfung als Menschen gemäß.
Nun stellt Bonhoeffer dieser unerläßlichen Gotteserfahrung aber das Wort gegenüber. Damit ist sicherlich nicht das Wort aus Joh 1 oder das gesprochene Wort der Verkündigung aus Röm 10,17 gemeint. Vielmehr scheint er hier mehr auf den toten, nicht vom Geist Gottes lebendiggemachten Buchstaben anzuspielen. Diese Problematik beschreibt Paulus z.B. in 2 Kor 3,6 und bezieht sich damit wohl auf eine Vergesetzlichung, wie er sie auch in den Gemeinden Galatiens vofindet (vgl. Gal).
Letztlich, so kompliziert vieles in der Nachfolge Jesu auch sein mag: Der Kern von Christsein ist und bleibt Beziehung mit Gott. Daraus erwächst dann auch, soweit ich dies wirklich ernst nehme, alles weitere. Denn Sein Geist korrigiert mich, wenn ich es zulasse, wenn ich z.B. in der Bibel von Jesus lese und merke, wie anders er sich doch vielleicht zu meinem eigenen Wesen in mancherlei Hinsicht verhält. Daneben gibt es viele weitere Zugänge, um mit Gott in Beziehung zu leben (vgl. Christian A. Schwarz, die 3 Farben Deiner Spiritualität, Asslar 2009).
Wenn ich diese Einfachheit des Glaubens verstanden habe und in meiner Individualität Gott immer wieder suche, wird er sich auch finden lassen (vgl. Jes 55,6; Jer 29,13f.; Mt 7,7). Dies ist die Grundvoraussetzung des Glaubens und der Nachfolge Jesu.
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