“Geist Gottes - Quelle des Lebens: Grundlagen einer missionalen Pneumatologie“ von Heinrich Christian Rust (Rezension, Teil 2)
Im zweiten Kapitel, unter dem Stichwort “Zugänge zum Geist Gottes“, wird Rust bereits wesentlich konkreter. Zunächst allerdings legt er eine Problemskizze vor, die das Alleinstellungsmerkmal missionaler Pneumatologie hervorhebt: Sie sei “von der Sache her dialogisch“ (85), womit Rust den zuvor gemachten Gedanken aufgreift, dass der Geist Gottes auch jenseits von Kirche und Theologie erfahrbar sei (84f.; vgl. “die immanente Transzendenz“ nach Moltmann). Deshalb hält er nicht nur eine Aufnahme natur- und geschichtswissenschaftlicher Erkenntnisse für ein pneumatologisches Gesamtbild für möglich, sondern anerkennt bei den Nicht-Christen eine gewisse natürliche Gotteserkenntnis und Spiritualität - auch wenn er ebenso die Grenzen deutlich markiert (87); so hält er Erfahrung und Offenbarung für “die beiden Schienenstränge eines Zuggleises“ (91). Dagegen kritisiert er ebenso die klassisch historisch-kritische Wissenschaft mit ihrem geschlossenen Weltbild wie auch ein biblizistisches Schriftverständnis, das das Zeugnis des Geistes ignoriert (91ff.).
Ausführlich thematisiert Rust eine sozusagen “missionale Mystik“, die sowohl - mit den Begriffen Moltmanns - “schweigende Spiritualität“ als auch “bewegende Vitalität“ beinhalte (96). Über sie und auf Grundlage der göttlichen Weisheit, die Rust natürlich aus der Bibel ableitet, kann er sogar von einem “interkulturellen und interreligiösen Dialog“ (ebd.) auf den Ebenen von Kopf, Herz und Tat sprechen. Anschließend entfaltet er Richard Fosters drei Elemente der Meditation: Sammlung, betrachtendes Gebet und hörendes Gebet, was - sofern man das bei mystischer Thematik sagen kann - recht greifbar wirkt und zum eigenen Handeln anleitet (98ff.).
Das Kapitel abschließend, wendet sich Rust den Fragen nach Offenheit und Verschlossenheit gegenüber dem Heiligen Geist zu. Dies sei seit Pfingsten möglich, da der Heilige Geist seither für alle Menschen dauerhaft erfahrbar sei und nicht nur für einige Privilegierte (105). Damit verbunden ist für ihn aber der Auftrag zur bewussten Bitte um den Heiligen Geist und ein Streben nach ihm, das mit einem zunehmenden Maß an Heiligung korreliere (106f.); es liegt also, so Rust, an dem Christen und der Gemeinde selbst, dem Heiligen Geist Raum zu geben oder eben nicht. Genauso, wie für Rust der Heilige Geist real ist, ermahnt er dazu, auch das Dämonisch-Diabolische in der Welt ernstzunehmen, weshalb dem Christen ein Unterschei- dungsvermögen durch die Gabe der Geisterunterscheidung, eine Reife im Christsein und eine Kenntnis der biblischen Schrift anheimgestellt sei (108ff.). Etwas scharf jedoch wirkt die Gleich- setzung des Widerstehens gegenüber dem Heiligen Geist (z.B. innerhalb einer biblizistisch ausgerichteten Gemeinde) mit der von Jesus als nicht vergebbar deklarierten Lästerung des Heiligen Geistes (112f.) - auch wenn Rust diese letzte Verknüpfung so nicht formuliert, aber zumindest dem Bibelkenner ins Auge fällt.
Ausführlich thematisiert Rust eine sozusagen “missionale Mystik“, die sowohl - mit den Begriffen Moltmanns - “schweigende Spiritualität“ als auch “bewegende Vitalität“ beinhalte (96). Über sie und auf Grundlage der göttlichen Weisheit, die Rust natürlich aus der Bibel ableitet, kann er sogar von einem “interkulturellen und interreligiösen Dialog“ (ebd.) auf den Ebenen von Kopf, Herz und Tat sprechen. Anschließend entfaltet er Richard Fosters drei Elemente der Meditation: Sammlung, betrachtendes Gebet und hörendes Gebet, was - sofern man das bei mystischer Thematik sagen kann - recht greifbar wirkt und zum eigenen Handeln anleitet (98ff.).
Das Kapitel abschließend, wendet sich Rust den Fragen nach Offenheit und Verschlossenheit gegenüber dem Heiligen Geist zu. Dies sei seit Pfingsten möglich, da der Heilige Geist seither für alle Menschen dauerhaft erfahrbar sei und nicht nur für einige Privilegierte (105). Damit verbunden ist für ihn aber der Auftrag zur bewussten Bitte um den Heiligen Geist und ein Streben nach ihm, das mit einem zunehmenden Maß an Heiligung korreliere (106f.); es liegt also, so Rust, an dem Christen und der Gemeinde selbst, dem Heiligen Geist Raum zu geben oder eben nicht. Genauso, wie für Rust der Heilige Geist real ist, ermahnt er dazu, auch das Dämonisch-Diabolische in der Welt ernstzunehmen, weshalb dem Christen ein Unterschei- dungsvermögen durch die Gabe der Geisterunterscheidung, eine Reife im Christsein und eine Kenntnis der biblischen Schrift anheimgestellt sei (108ff.). Etwas scharf jedoch wirkt die Gleich- setzung des Widerstehens gegenüber dem Heiligen Geist (z.B. innerhalb einer biblizistisch ausgerichteten Gemeinde) mit der von Jesus als nicht vergebbar deklarierten Lästerung des Heiligen Geistes (112f.) - auch wenn Rust diese letzte Verknüpfung so nicht formuliert, aber zumindest dem Bibelkenner ins Auge fällt.
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